header object

Gottfried Reimann / Dieter Ludwig    Johannes-Kepler-Sternwarte Weil der Stadt
 
M20
  • Datum der Aufnahme: 10.8.2013 
  • 20" Starlight-Spiegel (CDK)
  • SBIG 11000 M mit AOL
  • Belichtungszeit gesamt: 3 600 s  (60 min)
  • Bedingungen: windig, +18°C, Kamera -20°C

Informationen zum Objekt und zum Bild
Der Nebelbereich wurde am 10.8.2013 in der Zeit von 22:40 bis 0:40 mit 20 Photos erfaßt:

  • Rot 4x180 s
  • Grün 4x180 s,
  • Blau 4x180 s
  • Hα 4x180 s
  • Clear 4x180 s
  • Tracking für alle Aufnahmen mit AOLGesamtbelichtung 3 600 s bzw. 60 min
  • Bedingungen: Transparenz mäßig, viel Luftunruhe, Temperatur +18 °C, Kamera -20°C

M20 ist ein aus zwei unterschiedlich angeregten Nebelbereichen bestehendes Objekt imSternbild Sagittarius (Schütze). Der untere (südliche) Teil ist ein im roten Hα-Lichtleuchtender Emissionsnebel, der obere Bereich ein bläulich leuchtender Reflexionsnebel. Fürdie Anregung bzw. das Leuchten sind zwei Sterne ursächlich. Das Licht des im blauschimmernden Nebelbereich stehenden Überriesen HD 164514 wird gestreut und reflektiert. Dieser Stern ist aber nicht heiß genug, um eine HII-Region um sich herum zu erzeugen.Das blaue Leuchten zeigt sich auch rechts (westlich) und auf anderen Bildern umgibt es M20 sehr schwach völlig. Das deutet darauf hin, dass auch andere Sterne noch daran beteiligt sein könnten. Der im Zentrum des roten Emissionsnebels stehende Überriese HD 164492 (ein O-Stern) ionisiert die Nebelwolke um sich herum, wodurch in Folge Hα-Strahlung emittiert wird. Genau genommen ist es ein 3-fach System, weitere vier junge Sterne stehen außerdem als Elemente einer kleinen Sternansammlung innerhalb von 0.5 Lichtjahren im Zentrum von M20 beisammen.

Das Alter dieser zentralen Gruppe wird mit höchstens 400 Tsd. Jahren angenommen. M20 wird aufgrund seines Erscheinungsbildes auch als Trifidnebel bezeichnet, was sich auf die 3-fache Gliederung des unteren rötlichen Teiles bezieht, wobei sich eigentlich sogar vier separierte Teile erkennen lassen. Der Eindruck einer Teilung wird durch Staubstrukturen verursacht. Das Objekt ist rd. 2700 Lichtjahre entfernt, die Angaben zu seiner Ausdehnungvariieren, Stoyan nennt 15 Lj. bei 2 660 Lj. Entfernung. Das wäre etwa halb so groß wieM42.