Unverkennbar handelt es sich hier um ein Seepferd. Um das zu verdeutlichen habe ich das Bild um 90° im Uhrzeigersinn gedreht. Daher ist Norden rechts!
Das Seepferd ist das letzte von drei Meeresbewohnern am Himmel im Sternbild Cepheus. Dieser Dunkelnebel mit der Bezeichnung Barnard 150, oder auch LDN 1082, liegt in einer Entfernung von 1200 Lichtjahren. Hierbei handelt es sich um eine Molekülwolke, die so dicht ist, dass sie das Licht dahinterliegender Sterne verschluckt.
Untrennbar verbunden mit Dunkelwolken ist der Name Barnard (Edward Emerson Barnard). Er Publizierte im Jahr 1919 im Astrophysical Journal seine Arbeit unter dem Titel "On the dark markings on the sky with a catalogue of 182 such subjects". Die Namensgebung von Objekten am Himmel mit dem Kürzel "B" geht also auf diesen Mann zurück. Die Dunkelwolke in der damaligen Aufnahme waren schon sehr detailreich und aussagekräftig. So schilderte er B 150 als "kurvig mit insgesamt 1° Länge". Er bezeichnete sie aber nicht als "dark cloud" oder "dark nebula", sondern als "dark marking".
Visuell fällt B 150 in seiner direkten Umgebung nicht als schlangenförmiges, bzw. pechschwarzes Gebilde auf, sondern geht in seiner verdunkelten Umgebung fast unter.
Aufnahmedaten:
Gesamtbelichtungszeit lag bei 15 Std.
Monochrome Vollformatkamera, heruntergekühlt auf -10°C an einem APO mit 100 mm bei einer Brennweite von 580 mm.
Dieter Ludwig