Hierbei handelt es sich um eine HII-Region mit dem eingebetteten Sternhaufen Collinder 470 (Col 470). Der Nebel besteht sowohl aus einem Emissionsanteil als auch Reflexionsantei (vdB 147) und Dunkelnebeln (B 168). Der Nebel ist auch unter den Bezeichnung Sharpless 125 (Sh2-125) bekannt. Den Namen Kokonnebel erhielt er aufgrund seines Aussehens, der einem leuchtenden Insektenkokon ähnelt.
Die Entfernungangaben für ihn schwanken sehr stark zwischen 2.500 LJ und 6.400 LJ. Der Sternhaufen besteht aus zwei kompakten Gruppen, welche massereiche, helle Sterne umrunden. Der hellste davon ist ein Hauptreihenstern des Spektraltyps B0 mit der 14-fachen Sonnenmasse, sowie einer Oberflächentemperatur von 30.000°. Er ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass der Nebel hell leuchtet. Es wird vermutet, dass der helle Teil des Nebels vor etwa 100.000 Jahren entstand. Die zwei- bis dreihundert heißen, helle und junge Sterne in der Gegend weißen ein Alter von 1 Million Jahre auf, was darauf schließen lässt, dass hier in mehreren Episoden Sternentstehung stattfand und auch heute noch stattfindet. Einem Kometenschweif ähnlich befindet sich rechts davon der Dunkelnebel Barnard 168, welcher wieder aus etlichen Nebeln des LDN-Kataloges besteht. Dieser tritt vor dem hellen Teil der Milchstraße deutlich hervor.
In einer Infrarotaufnahme des Herschelteleskops der ESA wurden in ihm über 350 kompakte, sternlose Knoten entdeckt, wovon etwa 45 davon als Kandidaten für eine zukünftige Sternentstehung stehen. Selbst in einem 20"-Teleskop gibt er visuell so gut wie nichts von seinen Geheimnissen preis. Diese werden erst auf länger belichteten Aufnahmen sichtbar.
Aufnahmedaten:
- Hypergraph 6"
- Monochrome Kamera im APS-C-Format
- Die Aufnahme ist ein LRGB-Komposit, welcher noch H-Alpha zugemischt wurde.
- Luminanz 170 x 60s
- Rot 60 x 60s
- Grün 60 x 60s
- Blau 60 x 60s
- H-Alpha 60 x 120s
Norden ist in der Aufnahme oben, Osten links.
D. Ludwig



